Amelsbüren wurde 1137 das erste Mal urkundlich erwähnt. Damals lebten hier nur einige Bauern. Das Land gehörte aber nicht den Bauern sondern der Kirche, den Klöstern und einigen Großgrundbesitzern. Der größte Teil des Dorfes bestand aus Wald. Die Bauern mußten mühsam das Land urbar machen und zudem noch den Eigentümern Abgaben leisten. Das blieb so bis ins 19. Jahrhundert. Zu Amelsbüren gehörte damals auch die Venne. Sie wurde 1249 abgepfarrt.
Der Name Davert tauchte gegen Ende des 13. Jahrhunderts auf. Sie war damals 25.000 Morgen groß: 10 km von Ost nach West und 6 km von Nord nach Süd. Heute ist die Davert noch das größte zusammenhängende Waldgebiet des Münsterlandes.
In der Davert spielten immer viele Spukgeschichten eine Rolle. Eine davon handelt von der Teufelseiche. Der interessante Baum steht heute noch. Die folgende Geschichte hat sich dagegen wirklich zugetragen. Der päpstliche Gesandte Kardinal Fabio Chigi, der spätere Papst Alexander VII, fuhr 1644 auf dem Weg nach Münster über die Emmerbachbrücke in der Davert. Sie brach zusammen und seine ganze Habe schwamm im Emmerbach davon. Er ernachtete bei Wittlerbaum.
1841 wurde die Davert erstmals vermessen und an die Bauern aufgeteilt. Wer nicht schreiben konnte, machte statt dessen 3 Kreuzchen. Nach dem 2. Weltkrieg entstand in der Davert ein Sprenglager um die Kriegsmunition zu vernichten.
Um 1950 wurden in der Davert Hirsche gezüchtet.
1137 hatte Amelsbüren schon eine eigene kleine Kirche. Sie wurde natürlich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut und vergrößert. Die Kirche die wir heute kennen, ist aus dem Jahre 1894. Gegen 1800 hatte unser Dorf 1300 Einwohner. Bis 1885 wurde noch rund um die Kirche beerdigt.
Die evangelische Kirche wurde erst im Jahre 1965 gebaut.
Das erste Schulgebäude in Amelsbüren stand schon im 17. Jahrhundert nördlich der Kirche. Als diese Schule abbrannte, 1816, wurden die 180 Kinder in Pastors Scheune unterrichtet.
1820 wurde nördlich der heutigen Bücherei eine neue Schule gebaut. Wenige Jahre später kam eine 2. Schule hinzu. Jetzt gab es eine Jungen und eine Mädchen-Schule. In der damaligen Mädchenschule ist heute das Jugendheim. 1840 wurde südlich an die heutige Bücherei ein neuer Klassenraum angebaut. Der alte Raum wurde zum Spritzenhaus umfunktioniert. Erst 1911 wurde auf dem Gelände der heutigen Schule ein 2-klassiges Schulgebäude errichtet, das 1959 vergrößert wurde. Später wurde der alte Teil des Gebäudes abgerissen und die Schule gebaut, die wir heute hier haben.
1901 wurde bereits für die Bauerschaften die Loevelingloh-Schule gebaut. Sie wurde 1962 durch einen Neubau ersetzt. Den ersten Lehrer gab es 1647. Der erste Kindergarten entstand 1970.
1900 bekam Amelsbüren den Anschluß an die große weite Welt: der Kanal wurde fertiggestellt. 1928 folgte die Eisenbahn und 1965 die Autobahn. 1928 gingen im Dorf die Lichter an: der erste Strom floss. Bis 1971 musste noch jeder Haushalt seine eigene Wasserversorgung haben. Erst da wurde die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Abflüsse waren schon 20 Jahre eher verlegt worden. 1965 bekam Amelsbüren auch ein eigenes Wappen.
In Amelsbüren herrschte schon früh ein reges Vereinsleben. 1813 wurde der Schützenverein gegründet. 1863 der Mütterverein, die heutige kfd, 1876 der Reiterverein und 1928 der Sportverein. Kurz vor der Eingemeindung hatten wir das Glück, noch eine Sportanlage und ein Hallenbad bauen zu können.
1975 wurde Amelsbüren eingemeindet.
Richard Vennemann